Happertshausen

Geschichte:

Am Fuß der Haßberge, im oberen Nassachgrund, liegt Happertshausen mit rund 270 Einwohnern, das als eine der ältesten Siedlungen im Haßgau gilt. Schon um 550 befand sich hier eine Militärstation der Franken. Happertshausen war lange ein Königsdorf, bevor es 1149 durch Tausch an das Hochstift Würzburg fiel. Ursprünglich in Ober- und Unterhappertshausen geteilt, überdauerte nur das Oberdorf, das 1498 die Ablösung von der Urpfarrei Wettringen und die Gründung einer eigenen Pfarrei erwirkte.



Die heutige katholische Pfarrkirche St. Oswald wurde 1816/18 im klassizistischen Stil mit Einturmform erbaut. Das Turmuntergeschoss dürfte im Kern noch aus dem Mittelalter stammen. Glanzstücke im Innern sind eine gotische Madonna vom Anfang des 15. Jahrhunderts und ein 1741/42 für die Abtei Bildhausen geschaffener Auferstandener Christus von Johann Joseph Keßler. Der 1775/76 gefertigte Hochaltar von Jacob Conrad Bechthold stammt aus der Aschaffenburger Stiftskirche, die hochwertigen Gemälde der Seitenaltäre schuf Heinrich Schleyer 1760. Ein schlichter Taufstein von 1679 wird heute von einer Figurengruppe der Taufe Jesu von Heinz Schiestl bekrönt, der 1919 auch die qualitätvolle Pietà schuf. Bemerkenswert ist der klassizistische Orgelprospekt von Johann Kirchner (1820).
Prägend für die Silhouette des Ortes ist neben der zentral auf cosplay einem Hügel gelegenen Kirche das 1629 noch im Stil der Echterzeit errichtete Pfarrhaus mit seiner charakteristischen Mischung von gotischen und Renaissanceformen. Sehenswert sind auch der malerische Fachwerkbau der alten Schmiede und ein wertvoller Rokokobildstock von 1750 am Dorfplatz mit schönen alten Bäumen.

(aus dem Buch – HASSBERGE - Ein Kunst- und Kulturführer durch den Landkreis –, herausgegeben vom Landkreis Haßberge)

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