Bienenweide2018

Rettet die Wildbiene!
Neue Blühflächen in Friesenhausen und Aidhausen
 
Die Wildbienen leiden. Flächenfraß durch monokulturellen Anbau, der Einsatz bienengiftiger Düngemittel in der konventionellen Landwirtschaft und die Versiegelung von immer mehr Land durch rege Bautätigkeiten bedrohen den Erhalt der Wildbienenarten und damit die Lebensgrundlage von Mensch und Tier. Bilder von Bestäubungsteams, die in Asien durch künstliches Befördern des Pollenstaubes von Blüte zu Blüte die Obsternten zu retten versuchen, soll es in Mitteleuropa nicht geben. Zu diesem Zweck starten derzeit deutschlandweit Projekte, die durch eine Renaturierung verödeter Flächen mit bienenfreundlicher Vegetation das Bienensterben zu stoppen suchen.
Auch im Landkreis gibt es ein solches Projekt. In einem zweiteiligen Workshop, der im Frühjahr begann und im Juli seine Fortsetzung finden soll, lehren verschiedene Referenten vor Ort in Aidhausen Wissenswertes zu den betroffenen Wildbienenarten, ihrer Nahrung und den Grundlagen bienenfreundlichen Anbaus.
In der ersten Teilveranstaltung traten gleich sieben Referenten zu den unterschiedlichen Aspekten vor das interessierte Publikum. Im Anschluss, so berichtet Heike Buchner, die für den Obst- und Gartenbauverein Friesenhausen an der Veranstaltung teilgenommen hat, galt es, sich in der praktischen Umsetzung zu beweisen.
Die Anlage der Blühflächen erforderte zunächst ein Abtragen der oberen Erdschicht und die vollständige Befreiung des Bodens von Unkräutern aller Art. Während die erste ausgewählte Fläche gut zu bearbeiten war, bedurfte es für die zweite Fläche der Zuhilfenahme professionelleren Geräts. Im Anschluss wurde eine Bodenverbesserung mit Sand und Kompost eine Bodenverbesserung durchgeführt und das Saatgut aufgebracht.
Die angelegten Flächen ähneln weniger Blühflächen als Blühstreifen. Dies sei beabsichtigt, erklärt Heike Buchner. Man hoffe auf eine Übertragung durch die Kraft der Natur. Angelegt würden Bienenwiesen auf mageren, gut besonnten Böden, auf denen sich auch möglichst keine Gehölzpflanzen befänden.
Die Blühflächen befinden sich in Aidhausen an der Verbindungsstraße nach Wettringen, in Friesenhausen an der Kreuzung Ringstraße/Alte Kreisstraße gegenüber dem Kinderspielplatz. Auf letzterer haben nach den schweren Erdarbeiten durch Florian und Felix Buchner die Gemeinderäte und OGV-Mitglieder Frank Leidner und Matthias Wolf das Ansäen übernommen. Nun wartet man gespannt darauf, ob die Aussaat gelingt. Eine weitere Blühfläche ist für Friesenhausen im Bereich Am Deichtersbach geplant.
Der Workshop wird am 4.7.2018 fortgesetzt.


Text: Yvonne Bruckauf

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