Oktober-Ticker

Gefeiert! Geehrt! Geweiht! Gesungen!
Das war die Gemeinde im Oktober

 

Gefeiert!
Kirchweih in Friesenhausen oder: Elektriker kocht Pilzsauce


Fußball für die Aktiven auf dem Platz, Kegeln für die Kinder vor dem Sportheim und Tanzen für alle jung Gebliebenen zur Musik der "2 Shotguns" im Sportheim am Samstagabend - diese Möglichkeiten zur körperlichen Ertüchtigung unterbrachen die sonst vor allem kulinarisch geprägten Erntedanktage in Friesenhausen. Fast nahtlos gingen Tag für Tag die ausgedehnten und bestens besuchten Kirchweihmahlzeiten im Vereinsheim des SV Friesenhausen ineinander über.

Nach einem von Nicole Pendic und Christine Lutz sorgsam ausgeklügelten Plan schnurrte das Helferprogramm im Saal und in den beiden Küchen. "Nur für Fortgeschrittene!" lautete das Motto in der oberen Küche - hier brutzelte Wild köstlich duftend vor sich hin. In den Katakomben ging es robuster zu. Ab neun Uhr wurden Schnitzel geklopft. Unter dem wachen Blick erfahrener Köchinnen versuchten sich Neuhelfer am Hobel und schnippelten mit Einwegschürzen bekleidete Teams wannenweise Salat oder Gemüse. Ab halb elf Uhr rollten lawinenartig Unmengen von Klößen in die in jede freie Nische gepressten Kochtöpfe. Den unangefochtenen Höhepunkt bildete die von Elektriker Berthold Weinmann unter fachmännischer Anleitung gekochte 230-Volt-Pilzsauce.

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Friesenhäuser und Gäste waren mit dem Ergebnis zufrieden und kamen - immer wieder. Noch am Montag war der Große Saal mittags überfüllt. Wie so oft, war schneller als erwartet alles verspeist, was zuvor gekocht, gebraten und gebacken wurde. Gegen vier Uhr am Nachmittag gab es auch nicht mehr den kleinsten Rest Kuchen zu ergattern. Am Montagabend klang die Kirchweih aus.

Geehrt!
Auszeichnungen für Olga Guerra und Adolfine Berger
(Quelle: Gudrun Klopf)

Hohe Auszeichnungen brachte der Oktober gleich für zwei Bürgerinnen der Gemeinde.

In Aidhausen wurde Olga Guerra mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. Seit mehr als 55 Jahren pflegt die 85jährige ihren mit dem Down-Syndrom geborenen Sohn Thomas. Olga Guerra, selbst ältestes von sechs Kindern, blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Aus ihrer Ehe mit dem gebürtigen Italiener Adamo Guerra gingen vier Kinder hervor; dazu kamen Pflegekinder, denen die Eheleute im heimischen Haushalt ein Zuhause auf Zeit gaben. Die Pflege ihres Sohnes teilt sich Olga Guerra inzwischen mit ihrer jüngsten Tochter. Die Übergabe des Bundesverdienstkreuzes nahm - im Beisein von Landrat Wilhelm Schneider und Bürgermeister Dieter Möhring - Innenstaatssekretär Gerhard Eck in Aidhausen vor.

Die Friesenhäuserin Adolfine Berger wurde für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet. Adolfine Berger, die in Friesenhausen nach dem ihr vom Vater einst verliehenen Kosenamen "Muschele" als die "Musch" bekannt ist, war seit den 1980er Jahren als Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins tätig und für viele Maßnahmen zur Verschönerung des Ortsbildes mit verantwortlich. Als Vorsitzende des Frauenclubs FC Sonnenschein hat sie auch das gesellige Leben vieler Friesenhäuserinnen über Jahrzehnte geprägt und gestaltet. Die Ehrung wurde der 82jährigen durch Landrat Wilhelm Schneider im Rahmen einer kleinen Feier übergeben, an der auch Claudia Röhner, zweite Bürgermeisterin, und mehrere Gemeinderäte teilnahmen.

Geweiht!
Das neue Kirchenumfeld in Nassach
(Quelle: Gudrun Klopf)

Inmitten der diesjährigen Kirchweih durften die Nassacher in einer Feierstunde am Sonntag ihr neues Kirchenumfeld einweihen.

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Im Festgottesdienst, der gleich eine Taufe mit einschloss, ermunterte Pfarrerin Melanie von Truchseß die Bürger zur Nutzung der Kirche. Organist Willi Gehrig und die Chorgemeinschaft Nassach-Birnfeld unter Leitung von Katharina Götz umrahmten den von viel lokaler und regionaler Prominenz besuchten Gottesdienst. Im Anschluss sprachen die Vertreter der Politik und des Amtes für ländliche Entwicklung ihre Grußworte. Dass mancher Entscheidungsprozess angesichts der regen Beteiligung der Nassacher an ihrer Dorferneuerung nicht immer nur freudvoll, sondern auch schwierig gewesen sein mag, ließ sich dabei nicht nur den Worten von Anneliese Reining vom Vorstand der Teilnehmergemeinschaft Dorferneuerung entnehmen. Hier und heute jedoch setzten die Freude und die Hoffnung auf eine rege Nutzung des neuen Kirchenumfeldes durch die Nassacher Bevölkerung einen ermutigenden Schlusspunkt unter das Projekt.

Mit einem gemeinsamen Essen und einer anschließenden Wanderung zur Nassachquelle klang die Veranstaltung aus.

Gesungen!
Gospel & Swing in Friesenhausen

Zu einem eindrucksvollen Konzert kamen in der vollbesetzten Friesenhäuser Dorfkirche der Bezirksposaunenchor unter Leitung von Jürgen Koch, der Gospelchor der Kantorei Haßberge und die Urs John Jazzband zusammen.

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Der Gospelchor intonierte schwungvolle und getragene Spirituals und Gospels, aber auch klassische Popballaden und modernes deutsches Kirchenliedgut. Dabei überzeugte Chorleiter Matthias Göttemann in der Führung des Chores und des Publikums, das er immer wieder erfolgreich animierte, bei eingängigen Melodien mitzusingen, zu schnipsen oder zu klatschen. Seinen Höhepunkt fand das Chorprogramm im dritten Block aus traditionellen Spirituals; überaus ansprechend, punktgenau und stets unterhaltsam war auch die von oberster Chorstufe herab geführte Moderation.

Der Chor wurde begleitet von einer - wie Pfarrerin Melanie von Truchseß im Anschluss treffend bemerkte - "echten Entdeckung": Die Jazzband um Urs John am Piano beeindruckte nicht nur durch ihre stimmige, unaufdringliche Unterstützung und Tongabe für den Chor, sondern auch durch eine ganz eigene, gefühlvolle und gleichsam virtuose Interpretation von Antonio Jobims "The Wave" und eine fetzige Variation des Spirituals "Down by the Riverside".

Hochwertig zeigte sich auch das Programm des Bezirksposaunenchors. Das Ensemble, das sich aus Mitgliedern verschiedener Posaunenchöre und aus nicht orchestergebundenen Musikern zusammensetzt, spielte unter anderem das bekannte "Mr Sandman" in einem Arrangement von Matthias Schnabel und das heute als Popsong vertonte "You raise me up" von Ingo Luis. Der Friesenhäuser Matthias Wolf gab im Stück "Share my Yoke" ein wundervolles Solo.

Erst nach mehr als zwei Stunden Programm und Zugaben ließen die begeisterten Friesenhäuser die drei Ensembles wieder ziehen.

Y. Bruckauf / 14.11.2016

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